Katrin Jud

Wie bist Du zum Film gekommen? Was hat Dich besonders gereizt, Teil dieser Branche zu werden?

Nach dem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Innsbruck habe ich ursprünglich viel Theater gemacht – einen Theaterverein gegründet, inszeniert, produziert und in weiterer Folge Kulturfestivals und Initiativen künstlerisch und organisatorisch mitgestaltet. Und wie das oft in der Zusammenarbeit von Kreativen ist, bin ich – mit einem gewissen organisatorischen Talent ausgestattet – gerne auf den Planungsaufgaben sitzen geblieben. An diesem Punkt haben mich damals Wildruf Film vorgefunden, die eine Mitarbeiterin als Assistentin der Geschäftsführung suchten. Somit waren die geschäftsführenden Agenden etwas vom Ersten das ich von Film mitbekommen habe. Im Laufe der Jahre wurden kleine Projekte größer und ich habe mehrere Positionen in der Herstellung von Film (Kurzformate) ausprobiert bis ich bei der Produktionskoordination von Spielfilmen für Kino/TV gelandet bin (und das nur weil eine sehr von mir geschätzte Produktionsleiterin mir das zugetraut hat).

Der hintergründige Charme der Position hatte es mir angetan: an der zentralen Schaltstelle wo man sehr viel im Blick hat und Handlungsstrukturen mitgestalten kann, auf die Schnelle Probleme löst und als Produktionsmensch im Vibe der Projektarbeit steckt. Die Abwechslung innerhalb weniger Wochen ein Filmprojekt auf den Drehzeitraum zugespitzt auf die Beine zu stellen und in wenigen Tagen wieder niederzureißen habe ich nur in der projektweisen Arbeit erlebt – und das muss man mögen. Film bedeutet für mich Anpassung in sich schnell veränderndem Umfeld und so lernt man nie aus. Kürzlich hatte ich außerdem das Glück als eine Teilnehmerin des LAFC Evergreen Prisma die Ausbildung zur Green Film Consultant absolvieren zu dürfen.

Was zeichnet für Dich das Filmland Tirol aus?

Offensichtlich sind es die Naturschauplätze und eine geeignete Erschließung/Infrastruktur, die der Film ab einer gewissen Größe leider braucht um realisierbar zu sein. Aber ich finde, dass Tirol auch in Bezug auf seine Bemühungen in Richtung moderne Architektur sowie Denkmalschutz als Drehort relevant und interessant ist. Schön ist es auch zu sehen, dass es immer mehr Bestrebungen zur Stärkung des Filmstandortes Tirol als Pendant zu Wien im Osten Österreichs gibt, aber es gibt noch viel zu tun. 

Wir sind neugierig: Verrate uns doch Deine Lieblingslocation in Tirol!

Auf Anhieb fallen mir zwei ein: Zum einen der Hintersteiner See mit dem Wilden Kaiser im Rücken, zum anderen die Haller Altstadt im Sommer.

Und nun: The stage is yours! Bitte stelle Dich und Dein filmisches Tätigkeitsfeld vor.

Mein Name ist Katrin Jud und ich bin Produktionskoordination für Spielfilme, Produktionsleitung für Werbefilmproduktionen und seit Januar 2024 zertifizierte Green Film Consultant.

Als Produktionskoordination fängt meine Arbeit je nach Projektgröße und daher organisatorischer Vorlaufzeit ca. 6-8 Wochen vor Drehbeginn an. Ich sorge für die Erstellung notwendiger arbeitsrechtlicher, förderrelevanter sowie kommunikationsrelevanter Unterlagen in der Vorbereitung und während der Drehzeit, betreue Reisen/Transporte/Unterkünfte/Verpflegung von Darstellerinnen und Teammitgliedern, erstelle Probenpläne (Leseproben, Anziehproben, Maskenproben) und Tagesdispositionen. Mein Arbeitsplatz ist das Produktionsbüro, ab und an geht’s auch ans Set. Nach Drehende gehen alle Unterlagen an das Produktionsbüro der jeweiligen Produktionsfirma, die die weitere Abwicklung intern übernehmen.

Als Produktionsleitung für Werbefilme betreue ich Projekte ab dem Konzept/der Finanzierung bis hin zur Fertigstellung in der Postproduktion und Abnahme durch den Kunden.

Als Green Film Consultant kann ich vor allem in den umwelttechnisch „schwierigen“ Bereichen etwas bewirken: Transport, Unterkunft, Verpflegung und Ausstattung sind klassischerweise die Hebel, an denen sehr viel bewirkt werden kann und muss!

Kontakt:

Katrin Jud
Wallpachgasse 2
6060 Hall in Tirol

Mob.: +43 699 17 25 25 92 
Mail: katrin.jud@icloud.com