Wie steigen Kinos auf GRÜN um?
In Kooperation mit der Expertin Birgit Heidsiek von Green Film Shooting konnte erstmals ein LAFC Webinar für Grünes Kino in Österreich angeboten werden.
Birgit Heidsiek, FFA-Beauftragte für Grünes Kino
‚Die Green Economy ist auch in der Kinobranche zunehmend ein Thema. Durch den Einsatz von Digitalprojektoren und den dafür erforderlichen Klimaanlagen ist der Stromverbrauch in vielen Häusern in die Höhe geschnellt. Doch Energieeffizienz ist nicht nur ein innerbetrieblicher Kostenfaktor. Im Zuge des gesellschaftlichen Diskurses über den Klimawandel gewinnen erneuerbare Energien in der stark medial geprägten Kinobranche an Bedeutung.‘
Kinos können durch den schonenden Umgang mit Ressourcen aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Nachhaltigkeit im Kinogeschäft kann durch verschiedene Maßnahmen erfolgen:
- Energieeffiziente Maßnahmen im Gebäude und Kinobetrieb
- Einsatz von erneuerbaren Energien
- Nachhaltiges Concession-Angebot
- Plastikverzicht und Abfalltrennung
Die Bereiche Energieeffizienz, Ökostrom, Concession und Müllmanagement sind auch die Handlungsfelder für nachhaltige Maßnahmen im Kino, an denen sich das Green Cinema-Siegel orientiert.
Klimaschutz im Kino
Ressourcenmanagement, Umwelt- und Klimaschutz sind Themen, die auch für die Kinobranche an Relevanz gewinnen. In diesem Online-Webinar präsentierte Birgit Heidsiek, FFA-Beauftragte Grünes Kino und Autorin des Grünen Kinohandbuchs, praktische Maßnahmen und Lösungsansätze, die sich in den Handlungsfeldern Energieeffizienz, Ökostrom, Concession und Abfallmanagement umsetzen lassen. Ob Energie eingespart, eigener Strom produziert oder Alternativprodukte eingesetzt werden – die Prämisse lautet stets, dass Ökologie nicht ohne Ökonomie funktionieren kann.
Die Lösungsmöglichkeiten sind vielfältig: moderne Lüftungsanlagen mit hohem Wirkungsgrad, Erd- oder Grundwasserpumpen zur Wärme- und Kälteerzeugung, Stromerzeugung mit der Photovoltaikanlagen vom eigenen Dach oder energieeffiziente Elektrogeräte – angesichts steigender Preise für Strom, Öl und Gas ist ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll.
Umwelt- und Klimaschutz ist auch ein Thema an der Concession-Theke. Viele Kinobesucher haben Produkte satt, die Palmöl enthalten und in Plastik verpackt sind. Beim Knabberspaß im Kino ist ebenfalls nachhaltige Beschaffung angesagt wie z. B. fair gehandelte Schokolade, klimaneutral produziertes Eis oder Wein aus ökologischem Landbau.
Das Konsumieren von Getränken und Snacks ist mit Abfall verbunden: Popcorn-Reste und Papier auf dem Boden, entsorgte Becher und Flaschen, die nach der Vorstellung im Saal zurückbleiben. Mit einem Marketingkonzept, das einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legt, kann an die Kinobesucher appelliert werden, mehr Selbstverantwortung beim Abfallmanagement zu übernehmen.
Der Prozess der Abfallvermeidung beginnt beim Einkauf der Produkte und endet mit der fachgerechten Entsorgung in verschiedene Abfallströme. Produkte aus Pappe sind zwar gefühlt umweltfreundlicher, lassen sich aber nicht in jedem Fall recyceln. Der umweltfreundlichste Abfall ist der, welcher gar nicht erst entsteht. Reduzierung von Abfall schlägt sich auch in geringeren Gebühren nieder und ist somit gut für die Kasse und das Klima.
Das grüne Kinohandbuch & Website Grünes Kino
Das von der FFA herausgegebene Grüne Kinohandbuch von Birgit Heidsiek steht online zur Verfügung. Weiterführende Informationen bietet auch die Website Grünes Kino.
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